Beschimpfungen, Beleidigungen und körperliche Gewalt werden in Praxen mehr und mehr zur Belastung. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat dazu eine Online-Befragung gestartet. Sie als Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten oder Praxismitarbeitende sind aufgerufen, Ihre Erfahrungen mitzuteilen. Die Umfrage läuft bis zum 2. September. Machen Sie mit!
Mit der Befragung will die KBV herausfinden, wie häufig Praxen von Anfeindungen und Gewalt betroffen sind. Dabei geht es sowohl um verbale als auch um körperliche Gewalt wie Schläge, Tritte, Spucken oder Kratzen sowie die Bedrohung mit Waffen oder anderen Gegenständen.
Aggression hat zugenommen
“Offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten – nicht zuletzt geschürt von Politik und Krankenkassen – haben deutlich zugenommen”, sagt KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Nicht nur in Notaufnahmen, auch bei den Niedergelassenen eskaliere die Lage immer öfter. Gassen bittet auch alle Praxisteams, an der Befragung teilzunehmen. “Wir brauchen Daten, um der Politik klarzumachen, dass etwas passieren muss.”
Gassen fordert deutliche Strafen: “Es braucht in solchen Fällen deutliche und schnelle Strafen. Sonst kommt die Botschaft bei einigen Menschen nicht an.” Bundesjustizminister Marco Buschmann wolle mit einer Verschärfung des Strafrechts unter anderem Rettungskräfte besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen. Die noch nicht beschlossene Gesetzesanpassung müsse auch auf Praxen ausgeweitet werden, fordert der KBV-Chef.