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93 Prozent für Reform der ambulanten VersorgungGroße Mehrheit fordert Entlastung der Praxen und Eigenverantwortung

Angesichts der enorm großen Herausforderungen für das Gesundheitssystem, unterfinanzierter Kassen und der an vielen Stellen überlasteten Praxen sieht die überwältigende Mehrheit der Deutschen für die Politik und damit die kommende Regierung dringenden Handlungsbedarf. 93 Prozent gaben in einer aktuellen, repräsentativen Umfrage* an, dass sie vor diesem Hintergrund grundlegende politische Reformen für sinnvoll halten, um die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie das medizinische Personal zu entlasten und die ambulante Versorgung zu sichern.

Konkret gaben 66 Prozent in der von der KV RLP in Auftrag gegebenen YouGov-Umfrage* an, die Reformen für äußerst wichtig zu halten, 27 Prozent halten sie für wichtig. “Diese Umfrage unterstreicht, wie groß die Sorge der Menschen bei diesem Thema ist. Die Sicherheit und Infrastruktur unseres Landes sind wichtig, aber ein funktionierendes Gesundheitssystem und eine gute ambulante Versorgung gehören auch ganz oben auf die politische Agenda. Die große Mehrheit der Menschen in unserem Land erwartet von der kommenden Bundesregierung, dass sie in den Koalitionsverhandlungen diesen akuten Handlungsbedarf erkennt und danach zielführende, praxisnahe Reformen umsetzt”, sagt San.-Rat Dr. Peter Heinz, Vorstandsvorsitzender der KV RLP.

Bewusstsein und Mitverantwortung der Patientenseite stärken

Neben dem Wunsch nach einem politischen Rahmen, der die ambulanten Strukturen stabilisiert, sieht die klare Mehrheit auch die Patientenseite in der Pflicht. 88 Prozent** sind demnach der Ansicht, das Bewusstsein und die Eigenverantwortung von Patientinnen und Patienten solle gestärkt werden, damit überflüssige Arztbesuche in Zukunft reduziert werden. “Deutschland belegt weltweit einen der Spitzenplätze bei der Anzahl der Arztbesuche. Gleiches gilt für die Krankenhausaufenthalte und Krankenhausbetten. Jede Patientin und jeder Patient muss Anspruch auf eine gute medizinische Versorgung haben, aber gute Versorgung können wir uns dauerhaft nur leisten, wenn alle ihr Bewusstsein für die knappen Ressourcen einbringen”, betont Dr. Andreas Bartels, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV RLP.

Die KV RLP fordert seit Langem eine effizientere Steuerung und mehr Mitverantwortung der Patientinnen und Patienten, um Leistungskürzungen für alle zu vermeiden und eine Entlastung der Menschen bei den Kassenbeträgen zu erreichen. Laut YouGov-Umfrage halten 56 Prozent** in diesem Zusammenhang eine Selbstbeteiligung für sinnvoll, wenn sie sozial abgefedert ist und Menschen mit niedrigem Einkommen nicht belastet. 59 Prozent** glauben dabei, dass eine finanzielle Selbstbeteiligung dazu führen würde, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Arztbesuche bewusster und verantwortungsvoller in Anspruch nehmen. “Eine Selbstbeteiligung bietet am Ende die Chance, die hohen Beiträge für alle zu senken und somit eine Entlastung für die gesamte Solidargemeinschaft zu erreichen”, so Dr. Bartels.

  • * Zur Studie: Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov-Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 7. und 10. März 2025 insgesamt 2.023 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
  • ** Der Prozentwert basiert auf der Aggregation zweier Skalenpunkte.

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