Für die aktuelle Ausgabe des Formats "Talk mit Doc Bartels" reiste der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), Dr. Andreas Bartels, nach Berlin. Dort tauschte er sich mit dem Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Prof. Josef Hecken, aus. Entstanden sind 60 prallgefüllte Minuten Talk, etwa zum Thema Selbstbeteiligung von Patientinnen und Patienten in der Krankenversicherung.
Der in Neuwied geborene Prof. Josef Hecken sprach mit Dr. Andreas Bartels unter anderem über das Anspruchsdenken und eine mögliche Selbstbeteiligung von Patientinnen und Patienten. Hier bedauern beide, dass die Praxisgebühr abgeschafft wurde. Diese sei zwar zu verwaltungsaufwendig gewesen, der Prozess hätte jedoch angepasst werden können, anstatt die Gebühr komplett zu streichen.
"Eine sozial verträgliche Eigenbeteiligung der Patientinnen und Patienten muss kommen. Ansonsten wird das System nicht mehr finanzierbar sein", ist der KV RLP-Vize überzeugt. "Wir sind der einzige KV-Vorstand, der das auch in seinen politischen Zielen so formuliert." Dazu Prof. Hecken: "Ich kann nur an das erinnern, was ich gesagt habe, als ich noch nicht G-BA-Vorsitzender war: Es geht ohne eine sozial ausgestaltete Selbstbeteiligung nicht. Und diese sozial ausgestaltete Selbstbeteiligung darf nicht dazu führen, dass manche überhaupt nichts mehr bezahlen." Denn das seien diejenigen, die das System auch dann in Anspruch nähmen, wenn es möglicherweise nicht notwendig sei. Man müsse als Gesellschaft definieren, wie viel man für Gesundheit ausgeben wolle, so der erfahrene Gesundheitsexperte.