Um die ambulante Versorgung angesichts des fortschreitenden Ärztemangels auch in Zukunft auf hohem Niveau aufrechterhalten zu können, sind innovative Konzepte zur Qualifizierung und Bindung des medizinischen Nachwuchses ein entscheidender Schlüssel. Aus diesem Grunde startet die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) in Kooperation mit der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK RLP) eine neue Kampagne. "Ärztliche Weiterbildung – Ihre Chance. Mit uns in RLP." lautet das Motto der Initiative, die sich an Medizinerinnen und Mediziner richtet. Mit Hilfe individuell angepasster Angebote wird gezielte Weiterbildung ermöglicht, gefördert und ein fließender Übergang in die Praxisarbeit erleichtert.
Die Kampagne setzt auf enge Vernetzung, ein hohes Maß an Flexibilität und eine ganzheitliche Ausgestaltung der Weiterbildung, die sich an die Lebensumstände der jungen Ärztinnen und Ärzte anpasst. Erfahrene Ansprechpartnerinnen und -partner fungieren als Lotsen und geben ihre Expertise weiter. Von der LÄK RLP befugte Praxen bringen sich als Orte für die fachärztliche Weiterbildung ein. Bei alledem spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zentrale Rolle. Daher ist es gut, dass die Weiterbildung auch in Teilzeit absolviert werden kann. Daneben sind flexible Anpassungen der Arbeitszeiten ebenso möglich wie eine Unterbrechung bei Mutterschutz und Elternzeit. Nach Abschluss können die Ärztinnen und Ärzte weiter in der jeweiligen Praxis arbeiten bis die Facharztprüfung abgelegt wurde. Oder sie sammeln mit der Facharzturkunde ausgestattet weitere Erfahrungen, bevor die finale Entscheidung für eine Zulassung oder Anstellung in der Praxis getroffen wird. Gefördert werden die Weiterbildungen mit bis zu 5.400 Euro monatlich.
Weiterbildung ebnet den Weg in die ambulante Versorgung
"Wir müssen innovative Wege gehen, um die Arbeit in der ambulanten Versorgung attraktiver und den Einstieg möglichst einfach zu gestalten. Eine flexible, wertschätzende und fundierte ärztliche Weiterbildung spielt eine zentrale Rolle, um diesen Weg zu ebnen. Dass sich der Ansatz lohnt, zeigen unsere Erfahrungen. Wir können belegen, dass ein Großteil der in den Praxen weitergebildeten Ärztinnen und Ärzten auch in der vertragsärztlichen Versorgung verbleibt – sei es angestellt oder niedergelassen", sagt Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der KV RLP. Sein Stellvertreter Dr. Andreas Bartels unterstreicht die möglichen Effekte bei der Besetzung offener Stellen: “Wenn Praxen hier mit gutem Beispiel vorangehen, dann sind die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung von heute die fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen von morgen.”