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Zunehmender Existenzkampf im ambulanten Bereich: Finanzielle Aufwendungen der Praxen steigenExistenz der ambulanten Versorgung gefährdet

Laut den neuen Daten des Statistischen Bundesamts sind die Aufwendungen der Arztpraxen in Deutschland im Jahr 2022 um elf Prozent und für Psychotherapiepraxen um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig erhöhte sich der Verbraucherpreisindex für Deutschland um 6,9 Prozent. Dies führte zu einem Rückgang der durchschnittlichen Reinerträge der Arzt- und Psychotherapiepraxen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr. 

Die KV RLP sieht diese Zahlen als Alarmsignal. Die Existenz der ambulanten Versorgung ist immer mehr gefährdet. Die gestiegenen Aufwendungen übertrafen deutlich die durchschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis einschließlich fachübergreifender Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) und Medizinischer Versorgungszentren (MVZ). Dadurch verringerte sich der durchschnittliche Reinertrag je Praxis 2022 im Vergleich zu 2021 um 1,5 Prozent von 336.000 Euro auf 331.000 Euro, ohne BAG und MVZ sogar um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

“Diese Zahlen sind ein Alarmsignal und verdeutlichen einmal mehr, dass Praxen vielerorts zunehmend um ihre Existenz kämpfen müssen. Hinsichtlich der laufenden Finanzierungsverhandlungen benötigt es dringend eine Reform der Berechnung des Orientierungswerts, um den drohenden Zusammenbruch der ambulanten Versorgung zu verhindern”, betont San.-Rat Dr. Peter Heinz, Vorstandsvorsitzender der KV RLP.

Reinerträge in psychotherapeutischen Praxen ebenfalls gesunken

Auch in psychotherapeutischen Praxen sanken im Jahr 2022 die durchschnittlichen Reinerträge. Sie erzielten 2022 durchschnittlich Einnahmen von 128.000 Euro (plus 0,8 Prozent zum Vorjahr; 2021: 127.000 Euro). Die Aufwendungen stiegen hingegen um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was zu einem um 3,3 Prozent niedrigeren Reinertrag von 88.000 Euro je Praxis führte (2021: 91.000 Euro). Die KV RLP fordert deshalb eine Reform der Finanzierungsverhandlungen, ein transparenteres Verfahren und eine faire Berücksichtigung der Kostenentwicklung.

Weitere Informationen und Auswertungen entnehmen Sie der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts.

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