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Wahl entscheidet über Zukunft des GesundheitssystemsKV RLP für praxisnahe Politik und Reformen

Die KV RLP sieht mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl und die kommende Legislatur dringenden Handlungsbedarf für grundlegende Reformen, um das kranke Gesundheitssystem zukunftsfähig aufzustellen und die ambulante Versorgung der Menschen dauerhaft zu sichern. Mit Blick auf die in weiten Teilen gescheiterten gesundheitspolitischen Reformvorhaben der Ampel bietet die KV RLP einer kommenden Regierung zur Lösung der Probleme ihre Expertise und Erfahrung an. 

“Die nächste Legislatur ist die letzte Chance für die Politik, doch noch die richtigen Weichen zu stellen. Wenn die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft dabei einbezogen werden, können endlich Konzepte entwickelt werden, die auch in der Praxis funktionieren”, ist San.-Rat Dr. Peter Heinz, Vorstandsvorsitzender der KV RLP überzeugt.

Nachdem zuletzt durch eine oftmals praxisferne Politik Zeit vertan und Vertrauen verspielt wurde, sieht die KV RLP die Bundestagswahl auch als Chance, Richtungsentscheidungen zu korrigieren, begonnene Prozesse zu überarbeiten und neue, zielführende Wege zur Sicherung der ambulanten Versorgung einzuschlagen. Eine grundlegende Voraussetzung ist und bleibt dafür, dass die Selbstverwaltung und die Freiberuflichkeit gestärkt werden. 

“Es braucht wieder politisches Vertrauen in die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft und eine Priorisierung der drängenden Gesundheitsfragen. Dazu gehört das gemeinsame Verständnis, dass die Organisation der medizinischen Versorgung in die Hände der Kolleginnen und Kollegen gehört, die sie täglich in ihren Praxen leisten”, sagt San.-Rat Dr. Heinz. 

Entbudgetierung muss kommen

Mit Blick auf diese Arbeit in den Praxen steht die kommende Koalition vor der Aufgabe, Planbarkeit zu schaffen und Perspektiven aufzuzeigen. Konzepte müssen umgehend in wirksame Reformen gegossen werden. Die Entbudgetierung aller ambulanten Leistungen und die angemessene Honorierung ärztlicher Arbeit haben dabei einen ebenso hohen Stellenwert wie die nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.

“Wenn wir eine Flatrate-Medizin anbieten und gleichzeitig die Honorare deckeln, kollabiert das System. Für die Praxen müssen wirtschaftliche Anreize geschaffen und auf der anderen Seite Mitverantwortung und Kostenbewusstsein der Patientinnen und Patienten erhöht werden”, so Dr. Andreas Bartels, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV RLP.

“Weniger Papierkrieg, mehr Zeit für Patientinnen und Patienten”

Entlastung für das System können neben einer sozial abgefederten Selbstbeteiligung effiziente Steuerungsmechanismen und die Stärkung der Gesundheitskompetenz bringen. Eine massive Belastung ist dagegen nach wie vor die überbordende Bürokratie. “Dokumentationen, Anträge und Berichte lähmen nicht nur den Praxisbetrieb, sie schrecken auch junge Medizinerinnen und Mediziner von der Niederlassung ab. Das gemeinsame Ziel von Politik und Medizin muss sein: Weniger Papierkrieg, mehr Zeit für Patientinnen und Patienten”, sagt Dr. Bartels.

Ähnlichen Handlungsdruck sieht die KV RLP bei der Bedarfsplanung, die oftmals an den tatsächlichen Bedarfen vorbeigeht. Mit Blick auf die steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, braucht es mehr Flexibilität. “Wir haben die gestiegenen Bedarfe und wir haben die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die sie abdecken könnten. Dazwischen steht allerdings ein planwirtschaftliches Modell von vorgestern, das die Zulassung verhindert. Mit klaren politischen Entscheidungen und dem Engagement der Kolleginnen und Kollegen können schnell wirksame Effekte zum Wohl der Patientinnen und Patienten erreicht werden”, macht Peter Andreas Staub, Vorstandsmitglied der KV RLP, deutlich. 

Funktionierendes Gesundheitssystem als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

San.-Rat Dr. Heinz sieht nach der Wahl eine gemeinsame Verantwortung: “Es darf nicht alles auf den Schultern der ohnehin überlasteten Praxen abgeladen werden. Egal ob Weiterbildung, Bürokratieabbau, Budgetierung, Bedarfsplanung oder die Finanzierung ärztlicher Aus- und Weiterbildung: Ein funktionierendes Gesundheitssystem muss eine gesamtgesellschaftliche, parteiübergreifende Aufgabe sein.” 

Und Dr. Bartels ergänzt: “Wir haben in den letzten Jahren viele laute Ankündigungen gehört, die anschließend den Bach runtergegangen sind. Wenn die nächste Regierung bereit ist, die nötigen Reformen ernsthaft und praxisnah anzugehen, sind wir jederzeit bereit, dabei zu unterstützen.”

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