Vor über vier Jahren entstand die Projektidee. Nun haben das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in Koblenz, das dort angesiedelte Bildungs- und Forschungsinstitut (BFI), das Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth in Neuwied sowie niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte aus der Region den ersten krankenhausübergreifenden pädiatrischen Weiterbildungsverbund in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. In den Räumlichkeiten der KV RLP in Koblenz unterzeichneten die Beteiligten am 7. März die Kooperationsvereinbarung.
Der pädiatrische Weiterbildungsverbund Mittelrheintal vereint zunächst neun Mitglieder aus Koblenz, Andernach, Montabaur, Neuwied und Asbach, um dem ärztlichen Nachwuchs eine Weiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin zu ermöglichen, die systematisch auch Abschnitte in Praxen fördert. Dahinter steckt die Idee, dass sich Praxen und Kliniken auf regionaler Ebene zusammenschließen und der Ärztin oder dem Arzt in Weiterbildung eine komfortable Komplettlösung bieten. Man bewirbt sich einmalig und durchläuft anschließend Stationen der fachärztlichen Weiterbildung in der Klinik und der Praxis.
Angesichts des zunehmenden Ärztemangels, insbesondere im pädiatrischen Bereich, initiierte die KV RLP bereits mehrfach kinderärztliche Dialoge in der Region Mayen-Koblenz und Neuwied, um zukunftsfähige Modelle für die ambulante Versorgung zu entwickeln. Dabei wurde rasch klar, dass der Ausbau der bisher informellen Kooperation zwischen Kliniken und Praxen zu einem Verbund mit förmlicher Kooperationsvereinbarung erhebliches Potenzial für die Zukunft der Kinder- und Jugendmedizin in der Region hat. So erhielt die Idee eines Weiterbildungsverbunds durch die Zusammenarbeit mit Kommunen, Gesundheitsämtern sowie ambulant und stationär tätigen Ärztinnen und Ärzten den entscheidenden Schub. “Wir haben damit einen Meilenstein erreicht”, sagt Dr. Doreen Engelmann, Leiterin des Ressorts KV-Aufgaben/Sonderaufgaben der KV RLP. Weitere Praxen der Region sind herzlich eingeladen, dem Verbund beizutreten.