Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte an, dass die elektronische Patientenakte (ePA) in den nächsten Wochen phasenweise eingeführt wird. Diese Ankündigung machte er auf der DMEA, einer Messe für digitale Gesundheitsversorgung. Ein genaues Startdatum für den Rollout nannte er nicht. Ärztinnen, Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können die ePA zunächst freiwillig nutzen.
Sicherheit vor Schnelligkeit
Lauterbach betonte, dass es keine Nutzungsverpflichtung und keine Sanktionen geben wird. "Sicherheit geht immer vor", sagte er. Jede neue Stufe der ePA werde erst eingeführt, wenn die vorherige gründlich getestet sei. "Niemand soll bestraft werden, auch Ärztinnen und Ärzte nicht, wenn etwas nicht funktioniert, was er selbst nicht zu verantworten hat", so Lauterbach. Zudem erklärte er, dass die Sicherheitsprobleme, die der Chaos Computer Club aufgedeckt hatte, gelöst wurden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unterstützte dabei. Lauterbach erwartet, dass die ePA in den kommenden Wochen auch außerhalb der Modellregionen getestet wird.
Verbesserung der Versorgung durch ePA
Lauterbach bezeichnete die ePA als das größte Digitalisierungsprojekt in Deutschland. Er sei überzeugt, dass die ePA die Medizin verändern werde. Patientinnen und Patienten könnten ihre Krankheiten besser verstehen und Ärztinnen, Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten könnten sowohl einfache als auch komplexe Fälle besser behandeln. Lauterbach sieht die Digitalisierung als Schlüssel zur Lösung drängender Probleme im Gesundheitswesen, wie Fachkräftemangel, mangelnde Spezialisierung im Krankenhaussektor und fehlende Präventionsmedizin. "Die Digitalisierung ist die Kerntechnologie, um das deutsche Gesundheitssystem zu verbessern", sagte er.